Die vierte und vorerst letzte Ausgabe des Wörterbuch des Krieges wird am 23. und 24. Februar 2007 in Berlin in den Sophiensaelen stattfinden. Am 25. Februar wird das Projekt mit einem Postscriptum am historischen Ort der bedingungslosen Kapitalutation des faschistischen Deutschland, dem heutigen "Deutsch-Russischen Museum" in Karlshorst, abgeschlossen.
An der Berliner Ausgabe des Wörterbuch des Krieges nehmen unter anderem teil: Jonathan Allen / Christian von Borries / Arianna Bove / Heinrich Dubel / Stefan Doernberg / Felix Ensslin / Stefan Heidenreich / Emil Hrvatin / Peter Jahn / kuda.org / Andrea Moll / Vanessa Joan Müller / Quio & Darius James / Sylvere Lotringer / Brian Massumi / Khalo Matabane / Avi Mograbi / Martin Neumeier & Nathalie Landenberger / Michalis Pichler / Rimini Protokoll / Saskia Sassen / Armin Smailovic / Simon Starling / Marcus Steinweg / Stephan Trüby / Meir Wigoder & Irit Rogoff / Soenke Zehle
Das Wörterbuch des Krieges endet mit einer letzten Sitzung in Berlin am 23. und 24. Februar 2007.Die 25 vorerst letzten Begriffe werden in den Sophiensälen in der Sophienstrasse 18, 10178 Berlin-Mitte, präsentiert.
Sophiensaele bietet Ticketreservierung online an.
Arbeitszeit:
Bitte beachten Sie, dass sich noch immer Änderungen ergeben können, das Programm wird jedoch regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht.
FREITAG, 23. Februar 2007, von 17:00 bis 22:00 Uhr
17:00 Alert (Meir Wigoder (IL) & Irit Rogoff (UK))
17:30 Anti-War (Saskia Sassen)
18:00 Anxiety (Felix Ensslin)
18:30 Autoxylopyrocycloboros (Simon Starling)
19:00 Coloniality (Soenke Zehle)
19:30 Davos/Dubai (Christian von Borries)
20:00 Disappeared (Sylvere Lotringer)
20:30 Entertainment (Emil Hrvatin)
21:00 Experience (Arianna Bove)
21:30 Flintenweiber (Andrea Moll)
SAMSTAG, 24. Februar 2007, von 14:00 bis 23:00 Uhr
14:00 Helikopter (Heinrich Dubel)
14.30 Heraklit (Marcus Steinweg)
15:00 Homefront (Michalis Pichler)
15:30 Homeland Security Advisory System (Stephan Trüby)
16:00 Magic (Jonathan Allen)
16:30 Perception Attack (Brian Massumi)
17:00 Pleasure (Avi Mograbi)
17:30 Plündern (Vanessa Joan Müller)
18:00 Porträt (Armin Smailovic)
18:30 Präventivkrieg (Stefan Doernberg)
19:00 Profit (Stefan Heidenreich)
19:30 Resist...Refuse...Rebel
(Rimini Protokoll (Haug/Wetzel) featuring: Darnell Stephen Summers and Dave Blalock)
20:00 Safe Distance (kuda.org)
20:30 Stance (Khalo Matabane)
21:00 Untermensch im Osten (Peter Jahn)
21:30 War, Nuclear (Quio & Darius James)
Am 25. Februar 2007 wird das Projekt mit einer Exkursion und einem Postscriptum abgeschlossen.
Das Arsenal Kino zeigt eine Retrospektive von Avi Mograbi und der Filmemacher wird am 22.02. dort seinen letzten Film »Avenge But One of my Two Eyes« vorstellen. Weitere Informationen und das Programm finden Sie auf der Webseite des Arsenal.
Krieg ist im weitesten Sinne ein Kampf um Deutungsmacht und Bedeutung, der nicht im Zentrum, sondern an den Rändern der Wörter ausgetragen wird. Was aber können Wörter noch ausrichten, wenn der Krieg längst zum weltweiten Normalzustand geworden ist?
Die vierte und vorerst letzte Ausgabe des WÖRTERBUCH DES KRIEGES wird am 23. und 24. Februar 2007 in Berlin in den Sophiensaelen stattfinden. Frei nach diesem Motto "Begriffe erschaffen heißt zumindest, etwas tun" ist das WÖRTERBUCH DES KRIEGES eine kollaborative Plattform zur Herstellung von Begriffen. Bereits 75 Begriffe zum Thema Krieg wurden in bislang drei öffentlichen, jeweils zweitägigen Veranstaltungen in Frankfurt, München, und Graz von Wissenschaftlern, Künstlern, Aktivisten, Theoretikern gebildet, vor Publikum vorgestellt und veröffentlicht.
An der Berliner Ausgabe des WÖRTERBUCH DES KRIEGES nehmen teil:
Der Londoner Künstler und Magier Jonathan Allen; der Dirigent Christian von Borries aus Berlin; der Berliner Science-Fiction-Autor Heinrich Dubel; der Historiker Stefan Doernberg, der 1945 als Dolmetscher der Roten Armee an den Kapitulationsverhandlungen mit der deutschen Wehrmacht beteiligt war; Theaterautor Felix Ensslin; Museumsdirektor und Kurator Charles Esche aus Eindhoven; der Londoner Musiktheoretiker Kodwo Eshun; Schriftsteller Stefan Heidenreich; der Choreograph und Regisseur Emil Hrvatin aus Ljubljana; der ehemalige Leiter des Museums Karlshorst, Peter Jahn; die serbische Künstlergruppe kuda.org; die Historikerin und Kuratorin Andrea Moll aus Berlin; die Kölner Kuratorin Vanessa Joan Müller; die Musiker Quio & Darius James; der us-amerikanische Philosoph Sylvere Lotringer; der Theoretiker Brian Massumi aus Montreal; der südafrikanische Filmregisseur Khalo Matabane; Avi Mograbi, Filmemacher aus Israel; die Frankfurter Grafiker Martin Neumeier & Nathalie Landenberger; der Künstler Michalis Pichler; die Theatermacher vom Rimini Protokoll; die Soziologin Saskia Sassen aus Chicago; der Münchner Fotograf Armin Smailovic; Künstler Simon Starling aus Glasgow; der Berliner Autor Marcus Steinweg; der Architekt Stephan Trüby aus Stuttgart; der israelische Fotograf Meir Wigoder und die Theoretikerin Irit Rogoff aus London; Soenke Zehle, Wissenschaftler aus Saarbrücken.
Mit dem WÖRTERBUCH DES KRIEGES sollen Schlüsselbegriffe gebildet werden, die in den aktuellen Auseinandersetzungen um Krieg entweder eine bedeutende Rolle spielen, bislang vernachlässigt wurden oder erst erschaffen werden müssen. Ziel ist es, die Neubildung oder Umdeutung von Begriffen transparent zu machen als mehr oder weniger offene Prozesse, in die durchaus zu intervenieren ist; gleichzeitig sollen Modelle entwickelt werden, die die Bildung von Begriffen auf der Grundlage nicht interdisziplinärer, sondern undisziplinierter, nicht unbedingt kooperativer, sondern kollaborativer Prozesse neu bestimmen.
Das Projekt WÖRTERBUCH DES KRIEGES startete im Juni 2006 in der Staedelschule in Frankfurt und zeichnete sich von Beginn an durch eine enorme Bandbreite von äußerst vielschichtigen Zugängen aus. Die Münchener Ausgabe Ende Juli vergangenen Jahres war überschattet vom Krieg im Nahen Osten, das Gesamtprojekt gewann durch viele fokussierte Beiträge an Substanz. In Graz, im Rahmen des Festivals "Steirischer Herbst", fand eine weitere beeindruckende Differenzierung der Begriffe und Vervielfältigung der Formate statt.
Die kompletten, live von vier Kameras und Zuspielern gemischten Video-Mitschnitte der bisherigen Ausgaben des WÖRTERBUCH DES KRIEGES stehen auf der Website des Projektes zum kostenlosen Download zur Verfügung. http://woerterbuchdeskrieges.de/de-dict/v2v
Auch die 25 Begriffe der Berliner Ausgabe werden leicht zeitversetzt im Netz unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht und legen zusammen mit den bereits publizierten Beiträgen die Grundlage für ein sicherlich einzigartiges, thematisch ausgerichtetes und über 50 Stunden Material umfassendes Multimedia-Archiv. Schon jetzt werden die Video-Dokumente aus dem WÖRTERBUCH DES KRIEGES von Tausenden von Usern weltweit zu Recherchezwecken genutzt, in neuen Kontexten remixt und weiterverarbeitet oder als Unterrichtsmaterial eingesetzt. Im kommenden Herbst wird zudem im Merve Verlag tatsächlich ein Buch erscheinen, das als virtuelle, fünfte Ausgabe konzipiert ist.
Die Berliner Ausgabe des WÖRTERBUCH DES KRIEGES beginnt am Freitag, den 23. Februar um 17:00 Uhr in den Sophiensaelen, Sophienstrasse 18 in Berlin-Mitte, und wird am Samstag, den 24. Februar ab 14:00 Uhr fortgesetzt. Am 25. Februar wird das Projekt mit einem Postscriptum am historischen Ort der bedingungslosen Kapitalutation des faschistischen Deutschland, dem heutigen "Deutsch-russischen Museum" in Karlshorst, abgeschlossen. Und um 20:00 Uhr abends zeigt Pirate Cinema Chris Markers Film "Scenes from the Third World War 1967-1977".
Die Begriffe werden von ihren jeweiligen Begriffspersonen in alphabetischer Reihenfolge in jeweils halbstündigen Präsentationen oder Performances vorgestellt.
Eintrittskarten kosten 10 Euro, ermässigt 5 Euro, pro Tag.
Weitere Informationen unter:
http://woerterbuchdeskrieges.de oder info@woerterbuchdeskrieges.de
WÖRTERBUCH DES KRIEGES ist eine Veranstaltung von Multitude e.V. und Unfriendly Takeover, in Zusammenarbeit mit Sophiensaele. WÖRTERBUCH DES KRIEGES wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Pirate cinema organisiert am Sonntag, den 4. Februar eine Screening Nacht mit Videoaufzeichnungen von Begriffen der vergangenen drei Ausgaben des Wörterbuch des Krieges.
Die Vorführung findet statt in Pirate Cinema Berlin, Tucholskystr. 6, 2. Stock, S-Bahn Oranienburger Str, U Oranienburger Tor.
Free entry, cheap drinks, copies to go.
Programm:
20:00 Amphetamine (Hans-Christian Dany)
20:30 Aufräumen (Diedrich Diederichsen)
21:00 Kriegsmaschine (Nicolas Siepen)
21:30 Polizeikrieg (Katja Diefenbach)
22:00 Pop (Georg Seesslen)
22:30 Territorium (Peter Fend)
23:00 Trip (Anselm Franke)
23:30 Vereinte Nationen (Ariane Müller)
00:00 Weltkrieg (Klaus Viehmann)
00:30 Wetter (Dietmar Dath)
Am 25. Februar wird das Wörterbuch des Krieges mit einem Postscriptum am historischen Ort der bedingungslosen Kapitalutation des faschistischen Deutschland, dem heutigen "Deutsch-russischen Museum" in Karlshorst bei Berlin, abgeschlossen. Die Exkursion beginnt um 12 Uhr, Busse starten vor dem Park-Inn Hotel am Alexanderplatz.
Nach den deutsch-sowjetischen Vereinbarungen über den Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland einigten sich beide Seiten bereits 1990, an diesem Ort gemeinsam an das historische Ereignis zu erinnern, mit dem der Zweite Weltkrieg und die nationalsozialistische Herrschaft beendet wurden. Die schmerzhafte Bedeutung dieses Krieges für beide Länder führte zu der bisher einmaligen Gründung eines Museums, in dem die ehemaligen Kriegsgegner gemeinsam an diesen Krieg erinnern. Träger des Museums ist ein von beiden Partnern getragener Verein.
Die Ausstellungsstücke des ehemaligen Kapitulationsmuseums bildeten die Basis für die neue Ausstellung, Museen beider Länder und Privatpersonen fügten zahlreiches Material hinzu. Ergänzend zu der Präsentation historischer Originalstücke vermittelt eine Dokumentation mit Text- und Bildmaterial wesentliche Informationen. Dazu kommen filmische und akustische Dokumente.
Eröffnet wurde das Museum zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa am 10. Mai 1995.
Berlin Setup des Dictionary of War
Präsentation von Irit Rogoff und Meir Wigoder
Audience
Präsentation von Brian Massumi
Performance von Jonathan Allen
Preformance von Rimini Protokoll, DARNELL “STEPHEN” SUMMERS und DAVE BLALOCK
Performance von Quio & Darius James
Darius James at the Dictionary of War ending
Flyer für die Berliner Ausgabe
Flyer für das pirate cinema screening
Die Berliner Ausgabe des WÖRTERBUCH DES KRIEGES wurde in Zusammenarbeit von Multitude e.V. und Unfriendlich Takeover produziert. Sie wurde gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und in enger Zusammenarbeit mit den Sophiensaele durchgeführt.
Kuratorinnen und Kuratoren: Annett Busch, Sebastian Lütgert, Tom Lamberty, Florian Malzacher, Anke & Heike Schleper, Florian Schneider, Bernhard Schreiner
Organisation: Franziska Frielinghaus, Susanne Lang, Philipp Otto
Moderation: Sebastian Lütgert
Bühnenbau: Sophiensaele Technical Team
Organisation der Exkursion nach Berlin-Karlshorst: Knut-Sören Steinkopf
Technisches Setup: Jan Gerber, Sebastian Lütgert, Florian Schneider
Video Produktion: Annett Busch, Jan Gerber, Iris de Hoog, Gerbrand Oudenaarden, Florian Schneider
Essensservice: Jenny Kaiser and Co.